Stadtgalerie  "Alter Turm" Niederkassel - Lülsdorf

Die Pentimentler: Frank Hahn, Monika Wrobel, Jochen Wrobel, Markus Sandner, Gerd Rausch, Roswitha Rausch (v.l.n.r.)

Foto: © Jill Mylonas

 

Zum 10-jährigen Bestehen war pentimenti zu Gast in der Stadtgalerie "Alter Turm" in Niederkassel:

Auf sechs Ebenen wurden viele neue Werke den Besuchern präsentiert.

 

Der Bürgermeister der Stadt Niederkassel Stephan Vehreschild sprach zur Vernissage und eröffnete die Ausstellung. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch die Leiterin und einem jungen Schüler der Musikschule der Stadt.

 

Die Vorstellung der Künstler und die Einführung in die ausgestellten Werke hatte die Bonner Kunsthistorikerin Jill Mylonas übernommen.

In Ihrer Rede nahm sie die zahlreichen Besucher, die zur Vernissage gekommen waren, mit auf einen Rundgang durch die Ausstellungsräume im "Alten Turm".

 

So lenkte sie im Eingangsbereich die Aufmerksamkeit sofort auf die Werke des Bildhauers Markus Sandner, der als jüngstes Mitglied vor fünf Jahren der Gruppe beigetreten war.

Jill Mylonas sagte:                

"...Zu Sandners bisherigen Arbeiten gehören abstrakt anmutende Werke, aber auch klar definierte Figuren wie ein mit deutlichen Linien ausgearbeitetes Drachenpaar aus dem Jahr 2002. Sandner besticht dabei mit Wandelbarkeit und Vielfältigkeit. Das wird auch daran deutlich, dass er zudem schlichte, elegante Skulpturen vorweist. Er nutzt dabei unter anderem Sandstein, Granit und auch Marmor. Seine Werke wissen mit ihrer ordentlichen Ausarbeitung und Gestaltung zu beeindrucken. Das sieht man zum Beispiel an einer Skulptur, die seit 15 Jahren einen Brunnen in Sachsen schmückt und dabei unglaublich realistisch wirkt."

Seinen Werken begegnete der Besucher auf fast allen Ebenen im Turm.  Harmonisch fügten sie sich in das Ensemble von Malerei und Fotografie ein.

 

 

 

 

                                                                                                                      Ein Mix aus Eisen, Holz, Schnüren, alten Notenblättern und Textilien auf der Leinwand und unter Glas sind die Materialbilder von Monika Wrobel, die auf der zweiten Ebene im Turm ausgestellt waren.

 

"...Abstrakte Bilder entstehen dabei, die den Betrachter überraschen, denn die Künstlerin versteht es, zueinanderpassende Gegenstände miteinander zu kombinieren und dabei zum Nachdenken anzuregen. Manche Materialbilder erwecken mit ihrer Plastizität sogar den Wunsch des Berührens.    

 

 

                                                                                                                        Auf der Ebene 1 stellten Monika und Jochen Wrobel ihr gemeinsames Projekt "Geschlagen und Gebrochen - Gewalt hat viele Formen", eine Installation aus Papier, Fotografie und Objektbildern vor.

 

"...Lange war es Monika Wrobels Wunsch, in dieser Form auf das Thema "Gewalt" aufmerksam zu machen...

...Dazu hatten sie Darstellerin Petra Steyer engagiert, die sich auf den großformatigen Farbfotografien etwa gefesselt zeigt und dem Betrachter die Thematik ,,Gewalt und Missbrauch" visuell eindringlich vermittelt.

Nachdenklich machen diese Werke, und es ist vielleicht anfangs auch schwierig, richtig hin zu schauen. Jedoch kann ich jedem Besucher nur empfehlen, sich mit dem Projekt auseinander zu setzen und selber zu beobachten, was die Darstellungen im Inneren auslösen." sagte Mylonas.

 

 

 

...Ebenfalls auf der zweiten Etage zeigt Jochen Wrobel großformatige Schwarz-Weiß Fotografieren, die mit besonderen Lichteffekten und Verfremdung durch Bearbeitung überzeugen. Geheimnisvoll sind Bilder wie sein Schwarz-Weiß-Werk mit dem Titel "Wohin?", auf dem ein Steg vor bewölktem Himmel auf einen See zuführt.

Über seine Arbeiten sagt Jochen Wrobel:

"Meine Bilder sollte man anschauen und darüber reden. Ich will sie nicht mit Worten erklären. Die Bildsprache ist die Sprache des Fotografen."

 

Also: Schauen Sie sich die Bilder selbst an, und reden Sie darüber," forderte Jill Mylonas die Besucher auf.

Die Malerei von  Frank Hahn erinnerte Mylonas an den von Vasari geprägten Begriff des "colore" aus dem 16. Jahrhundert, bei dem vor allem die Farben eines Kunstwerkes wirken sollen und es keine scharfen Begrenzungen gibt.

 

Sie sagte: "Hahn gibt etwa Landschaften wieder, die romantisch anmuten und zum Teil auf den ersten Blick nach Fotografien aussehen. Das liegt an den kraftvollen Farben und gekonnten Schattierungen. Vor allem seine Darstellungen von Sonnenunter- und aufgängen sowie des Himmels als rahmender Hintergrund beeindrucken perspektivisch."

 

"Auf den ersten Blick erscheinen meine Fotografien wie gemalt", so beschreibt  Roswitha Rausch ihre Fotografie.

"Mithilfe des Lichtes fängt sie das Wesen der Dinge ein und macht die Subjektivität durch das Objektiv sichtbar. Abwechslungsreich sind ihre Bilder dabei.

So finden sich unter Rauschs bisherigen Werken energie-geladene und dynamische Darstellungen mit kräftigen Farben, aber auch ruhige Darstellungen mit erdigen Tönen," ergänzt Mylonas.

 

Nachdem der Besucher die Stiege von der vierten zur letzen Ebene nach 70 Stufen geschafft hatte, traf er auf die "antike Mythologie" und das "Drama in Wort und Musik", beides Themen in den Werken von Gerd Rausch.                                                       

"...Kräftige, aber auch kühle Farben bringt er dabei ein und setzt seine Protagonisten mit klaren Linien in Szene. Zwar sind die Formen und Personen in seinen Bildern deutlich erkennbar, doch erinnert Rauschs Arbeit entfernt an Kubismus.

Das liegt vor allem an der geometrischen Malweise und den kräftigen Farben.                                                                                  

Paris, Odysseus und andere antike Personen begegnen Ihnen auf dieser Etage," stellte Jill Mylonas fest.

Fotos:  ©  Jochen Wrobel

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